Freitag, 18. Januar 2013

Katholische Klinik weist Vergewaltigungsopfer ab


Eine junge Frau ist in Köln nach einer mutmaßlichen Vergewaltigung an zwei katholischen Krankenhäusern abgewiesen worden. Die 25-Jährige sollte dort gynäkologisch untersucht werden, um Spermien für den Fall zu sichern, dass sie gegen einen Täter gerichtlich vorgehen würde.
Die beiden Kliniken lehnten dies aber ab, wie ihr Träger, die Stiftung der Cellitinnen, am Donnerstag bestätigte. Das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium prüft nun, ob die Kliniken gegen Gesetze verstoßen haben.

Die Kliniken begründeten die Ablehnung damit, dass eine solche Untersuchung immer auch mit einem Gespräch verbunden sei, in dem auf die «Pille danach» hingewiesen werde. Das aber sei katholischen Häusern untersagt. Sowohl die Krankenhaus-Leitung als auch das Erzbistum Köln bezeichneten die Ablehnung am Donnerstag als «Missverständnis» und entschuldigten sich dafür.
Christoph Leiden sagte für die Krankenhausleitung, Vergewaltigungsopfer würden in katholischen Krankenhäusern genauso behandelt wie in anderen Kliniken auch. Die einzige Ausnahme sei, dass ihnen dort nicht die «Pille danach» verschrieben werde. Die Frauen würden aber auf diese Möglichkeit hingewiesen. Es gebe keine Strategie der Abweisung, versicherte er. Das Gegenteil sei der Fall.

Quelle und Weiterlesen : berliner-zeitung.

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